Das künstliche Hüftgelenk

Juni 14, 2022

Ein Weg zu mehr Lebensqualität

Die Hüfte ist nach dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk in unserem Körper und ist für viele Bewegungen des menschlichen Körpers verantwortlich. Wie unverzichtbar eine intakte Funktion des Gelenks ist, wird einem selbst häufig erst bei Fehlfunktionen, Gelenksteifigkeit und Schmerzen bewusst. Die häufigste Erkrankung der Hüfte ist der Gelenksverschleiß auch Hüftarthrose oder Coxarthrose genannt.

Ursachen

Hüftgelenk

Das Hüftgelenk besteht aus zwei Teilen:


Hüftgelenks-Pfanne (gebildet vom Beckenknochen)

Hüftgelenks-Kopf (gebildet vom Oberschenkelknochen)


Dazwischen befindet sich ein Knorpel als schützender, stoßdämpfender Polster. 

Die Bindegewebskapsel, Muskeln und Bänder stabilisieren das Gelenk. 


Bei einer Coxarthrose (Hüftarthrose) verschleißt das Hüftgelenk zunehmend, d.h. der Gelenkknorpel raut auf und wird abgerieben. Dieser Vorgang schränkt die problemlose Gelenkbeweglichkeit ein und vermindert den Schutz vor Stößen und Druckbelastungen auf die Knochen. 


Daher ist es nicht verwunderlich, dass dieser Prozess mit zunehmenden Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen verbunden ist und im Verlauf der Erkrankung auch umliegende Knochen, Gelenkkapsel und Bänder Schaden nehmen.

Symptome

Anfangs treten die Symptome unregelmäßig auf, beispielsweise nach längeren Gehstrecken oder Sport. Charakteristisch sind auch sogenannte „Einlaufschmerzen“ und Steifigkeitsgefühle nach längeren Ruhephasen.


Im fortgeschrittenen Stadium der Knorpelschädigung sind meistens mehrere Gelenkanteile betroffen. Sie verspüren Belastungs- und Ruheschmerzen. Selbst nachts sind Sie nicht mehr beschwerdefrei.

Die schmerzfreie Gehstrecke wird zunehmend kürzer und Ihre Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.


Diagnose

Um die Hüftschmerzen von anderen Erkrankungen und Problemen der Hüfte differentialdiagnostisch abgrenzen zu können, erfolgt bei Ihrem Besuch in meiner Ordination eine ausführliche Anamnese und Untersuchung.

Mit Hilfe eines Röntgens der Hüfte kann die erkrankte Gelenkoberfläche und die häufig damit einhergehende Gelenkdeformität dargestellt werden.


Die Entscheidung zur operativen Behandlung ist dann notwendig, wenn konservative Therapien ausgeschöpft und nicht mehr zielführend sind, der Gelenkverschleiß an der Hüfte so weit fortgeschritten ist, dass Sie unter starken Schmerzen leiden und sich nur noch sehr eingeschränkt bewegen können.
Gespräch Arzt

Hüftoperation

Eine Hüftprothese (abgekürzt HTEP= Hüft Total Endoprothese) ist eine implantierte Prothese, die das geschädigte Hüftgelenk zur Gänze ersetzt und nahezu die natürliche Funktion übernimmt, damit die schmerzfreie Beweglichkeit wiederhergestellt werden kann.

 

Die von mir angewandte minimalinvasive ALMIS Methode (anterior lateral minimal invasive surgery) ermöglicht es mir, den kleinstmöglichen seitlichen Hüftzugang muskel- und weichteilschonend vorzunehmen. Dabei werden keine Muskeln durchtrennt, gequetscht oder eingekerbt, sondern beiseite gehalten.


Der Vorteil für Sie:

·    geringere operationsbedingte Verletzungen der Weichteile

·    minimierte postoperative Schmerzen

·    reduziertes Blutungsrisiko bei der Operation

·    beschleunigte Rehabilitation

·    kleinere Narbe

 

Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation findet, gemeinsam mit einem Physiotherapeuten, ein erstes Aufstehen und Gehen mit Krücken statt.


Stationärer Aufenthalt

Während Ihres stationären Aufenthaltes begleite ich Sie in Ihrer Genesung mit täglichen Visiten.

Dabei stimme ich Therapien und Behandlung Vorort individuell auf Sie und Ihre Bedürfnisse ab und wir haben ausreichend Zeit um auf mögliche auftretende Fragen einzugehen.

Bereits nach 5-10 Tagen ist eine Entlassung aus dem Sanatorium möglich.

 

Ab dem ersten postoperativen Tag arbeitet ein Physiotherapeut täglich mit Ihnen an muskelstärkenden Trainingseinheiten, übt mit Ihnen den sicheren Gang mit den Krücken und wie Sie Stiegen steigen oder andere Herausforderungen des Alltags nach Ihrer Entlassung sicher bewältigen können.

Im häuslichen Bereich können Sie nach Ihrer Entlassung bereits ohne Krücken gehen. Zur Stabilisierung des Ganges und Unterstützung bei Strecken außerhalb Ihres Wohnraumes, empfehle ich bei Bedarf Walkingstöcke oder Krücken für die nächsten Wochen zur Hilfe zu nehmen.

 

Mobilisation

Dem gezielten Bewegen und Beüben der operierten Hüfte ist von Beginn an dieselbe Aufmerksamkeit zu schenken wie dem Eingriff selbst.

Daher ist der nahtlose Übergang nach der Entlassung aus dem Sanatorium in die geplante Physiotherapie von großer Bedeutung.

Gemeinsam mit Ihnen kümmern wir uns daher bereits vor der Operation um die Planung der post operativen Physiotherapie und auf Wunsch auch um einen Reha Aufenthalt.

Unser gemeinsames Ziel ist das Wiedererlangen Ihrer schmerzfreien Mobilität.

Herr Spaziergang
Share by: