Sehnenverletzungen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Nov. 02, 2023

KRAFTÜBERTRÄGER

Wirbelsäule-die knöcherne Mitte

Damit der Körper zum einen stabil und anderen beweglich bleibt, ist ein Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Gelenken notwendig. 


Dabei spielen Sehnen und Bänder eine wichtige Rolle, denn Sehnen sind das Verbindungsstück zwischen Muskeln und Knochen. Sie sind Kraftüberträger in der Bewegung, während Bänder dem Körper Halt geben. 


Die Sehne ist ein faseriges Gewebeband, das sehr reißfest aber nicht sehr dehnbar ist. Sehnen sind weniger durchblutet und daher sehr anfällig für Überlastung und heilen nicht so rasch wie andere Körpergewebe. Sie verfügen über eine besonders hohe Zugkraft, da ihre Fasern parallel ausgerichtet sind.


SEHNENSCHEIDEN

Wirbelsäule-die knöcherne Mitte

An manchen Stellen werden Sehnen von Bindegewebshüllen (Sehnenscheiden) geschützt, zum Beispiel im Handgelenk oder wenn sie über Knochenvorsprünge gespannt sind. Um ihnen dort ein reibungsloses hindurchgleiten zu ermöglichen, sind diese mit Flüssigkeit gefüllt.


Bei Überbeanspruchung kommt es zu Entzündungen und Schwellungen der Sehnenscheide oder der Sehne selbst. 

Oftmals führen ungewohnte oder häufig wiederholte Bewegungen zur Sehnenscheidenentzündung. 

Vor allem am Handgelenk und Finger führt dies zu einer Einengung und Bewegungseinschränkung. Typische Erkrankungen sind Karpaltunnelsyndrom oder Schnappfinger.


Langes Gehen oder ungeeignetes Schuhwerk überanstrengt die Sehnen der Unterschenkel und des Fußes und es kommt zu schmerzhaften Entzündungen, wodurch die Sehnenscheide etwas verklebt und sich die Sehne darin nicht mehr geschmeidig bewegen kann, sondern reibt und knirscht. 


SEHNENREIZUNG

Wird eine Sehne häufig belastet, überanstrengt sie mit der Zeit und macht sich durch Schmerzen bemerkbar. Diese treten meist dort auf, wo die Sehne mit dem Knochen verbunden ist (Ansatztendinose).


Ursache dafür kann das regelmäßige Ausführen derselben Bewegungen - beim Sport oder Beruf - beispielsweise die Armschwünge beim Golfen, oder langes Arbeiten mit der Maus am Computer, sein. Dies kann zu einer mechanischen Überbelastung führen, wodurch Verklebungen und Verkalkungen entstehen können. Mit zunehmendem Alter kommen Sehnenreizungen immer häufiger vor. Besonders betroffen, unabhängig vom Alter, sind Arme und Schultern. Oftmals sind die Knie und Füße bei Sportlern betroffen.


VOLLSTÄNDIGE ODER TEILWEISE SEHNENRUPTUR

Sehnenruptur

Reißt eine Sehne, spricht man von einer Ruptur. Ist die Sehne in zwei Teile gerissen, spricht man von einer Totalruptur, bleibt ein Teil intakt, wird es als Teilruptur bezeichnet. 

Die zeitnahe Behandlung der Sehnenruptur entscheidet meist auch über die letztendliche Behandlungsdauer. Je nach Schwere des Risses, der Lokalisation und Dauer der Symptome können akute Sehnenrupturen meist konservativ gut behandelt werden.


Die stärkste Sehne im menschlichen Körper ist die Achillessehne. Sie ist durchschnittlich 20-25 cm lang und verbindet als gemeinsame Sehne des dreiteiligen Wadenmuskels die Beinmuskulatur über das Fersenbein mit dem Fuß. Sie übertragt die Kraft der Wadenmuskulatur auf die Knochen, besonders auf Fuß und Ferse. 

Dieser Bereich muss sehr großen Kräften standhalten. Insbesondere bei Sprüngen und Landungen muss diese Verbindung großen Belastungen gewachsen sein. Beim Laufen beispielsweise, wirkt eine Kraft, die achtmal so hoch ist wie das eigene Körpergewicht. 

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Achillessehne die Schwachstelle vieler Läufer ist. 

Der Achillessehnenriss ist die häufigste Sehnenverletzung am Bein. 

Sofort spürbar starke Schmerzen und eine sichtbare Delle kennzeichnen diese Verletzung. Meist ist die Sehne bereits vorbelastet durch Fehlstellung oder vorangehende Reizungen (Achillondie).


THERAPIE

Jeder verletzten Sehne sollte man volle Aufmerksamkeit schenken.

Schonung und Kühlung ist angesagt, damit können die Beschwerden in der betroffenen Sehne nach einigen Wochen wieder abklingen.

In manchen Fällen sind Schienen oder andere Heilbehelfe empfehlenswert.

Je nach Intensität kann die Einnahme von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamente oder bei anhaltenden Beschwerden Injektionen mit Kortikoiden verordnet werden.

Die ACP Therapie (Eigenblutbehandlung) wirkt bei Teilrupturen als Heilungsbeschleuniger, da die Sehne schlechter durchblutet ist und das injizierte Blutplasma die natürliche Heilung direkt an der verletzten Stelle aktiviert und Vorort entzündungshemmend wirkt.

Im Anschluss kann eine Physiotherapie die verletzte Sehne wieder auf die normale Belastung vorbereiten.


Wird jedoch nach kurzer Zeit wieder belastet oder überstrapaziert, flammen die Beschwerden erneut auf und die Sehne kann irgendwann vielleicht sogar ein- oder abreisen. 


Bei andauernden Schmerzen, oder wenn die konservativen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, können operative Sanierungen zum Einsatz kommen.

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